RT

RT

Autor

G. Schuhfried

Anwendung

RT erlaubt je nach Testform die Erfassung der Reaktionszeit bzw. der Reaktionszeit und der motorischen Zeit. Zudem ermöglichen die Testformen S7 und S8 auch eine Messung der phasischen Alertness. Die Testformen S1–S3 können bereits bei Kindern ab 6 Jahren zum Einsatz kommen.

Hauptanwendungsbereiche: Verkehrspsychologie, Klinische & Gesundheitspsychologie, Personalpsychologie, Sportpsychologie, Pädagogische Psychologie.

Theoretischer Hintergrund

Nach Dorsch (1994) ist „Reaktionszeit“ die Zeit, die zwischen einem Signal und dem Beginn der mechanischen Bewegungsantwort vergeht, unter der Instruktion, möglichst schnell zu reagieren. Da es sich hier um Genauigkeiten im Millisekundenbereich handelt, muss das eingesetzte Testinstrument sehr zuverlässig und genau sein. Mit RT ist sowohl die Messung der Reaktionszeit als Einfachwahlreaktion als auch bei einfachen Mehrfachwahlreaktionen möglich. Es stehen die Reizmodalitäten Licht/Ton und die Merkmale rot/gelb/weiß zur Verfügung, sodass sich unterschiedliche Reizkonstellationen zur Reaktionszeitmessung herstellen lassen. Diese können in den einzelnen Testformen von Einzelreizen bis hin zu gleichzeitig oder sequentiell dargebotenen Reizkombinationen reichen. Die Verwendung einer Ruhe- und einer Reaktionstaste ermöglicht eine Aufspaltung in Reaktions- und motorische Zeit.

Durchführung

Als Eingabemedium dient die Probandentastatur. Eine animierte Instruktionsphase und eine fehlersensitive Übungsphase führen in die Aufgabenstellung ein. Im Rahmen der Testvorgabe werden den Probanden Farbreize und/oder akustische Signale vorgegeben. Der Proband erhält die Instruktion, die Reaktionstaste nur bei Darbietung relevanter Reize zu drücken und anschließend den Finger sofort wieder auf die Ruhetaste zurückzulegen. Die Verwendung von Kopfhörern ist bei Gruppentestungen möglich.

Testformen

Die Testformen S1–S5 dienen zur Messung der Reaktionszeit und motorischen Zeit auf einfache und komplexe optische bzw. akustische Signale. Bei S1 und S2 wird nur ein kritischer Reiz ausgegeben, auf den reagiert werden muss. Es werden daher bei diesen Testformen keine falschen Reaktionen erfasst. S3 und S4 beinhaltet im Gegenzug kritische Reizkombinationen, auf die reagiert werden muss, hierbei werden auch die falschen Reaktionen erfasst. Eine Extremgruppenvalidierung von Karner (2000) zeigte signifikante Unterschiede zwischen alkoholauffälligen Kraftfahrern und der Normgruppe im Determinationstest. Die Testergebnisse der alkoholauffälligen Kraftfahrer waren signifikant schlechter als die der Normpopulation. In einer Studie von Neuwirth & Dorfer (2000) konnte gezeigt werden, dass der Determinationstest zwischen allen untersuchten Zuweisungsgruppen einer verkehrspsychologischen Untersuchung (psychiatrische und neurologische Klienten bzw. Klienten nach Alkoholabusus) und der Normgruppe trennt. Eine Studie (Karner & Neuwirth, 2000) zeigte signifikante Korrelationen zwischen dem Ergebnis im DT und einer Fahrprobe. Die konvergente Validität des Verfahrens konnte von Karner & Biehl (2000) anhand der Korrelation mit dem konstruktnahen Verfahren RST3 nachgewiesen werden. Weitere Studien im Bereich der Verkehrspsychologie bestätigen die Gültigkeit des Verfahrens.

Normen

Für die Testformen S1–S6 existieren repräsentativen Normen in der Größe von N=102 bis N=1179, die teilweise auch getrennt nach Alter, Geschlecht und Bildungsgrad vorliegen. Zusätzlich stehen für diese Formen auch manche der folgenden Spezialnormen zur Verfügung: Normen verkehrsauffälliger Personen, Normen von Schlaganfallpatienten, Normen deutscher Berufskraftfahrer.

Durchführungsdauer

Ca. 6–15 Minuten (inkl. Instruktions- und Übungsphase).

Notwendige Komponenten

Basissoftware, Lizenzdongle, Probandentastatur Se, Kopfhörer