DT

DT

Autor

G. Schuhfried

Anwendung

Messung der reaktiven Belastbarkeit, Aufmerksamkeit und Reaktionsgeschwindigkeit bei fortlaufend geforderten schnellen und unterschiedlichen Reaktionen auf rasch wechselnde optische und akustische Reize.

Hauptanwendungsbereiche: Verkehrspsychologie, Flugpsychologie, Neuropsychologie, Klinische & Gesundheitspsychologie, Sportpsychologie, Personalpsychologie

Theoretischer Hintergrund

Der DT dient der Erfassung der reaktiven Belastbarkeit sowie der damit verbundenen Reaktionsfähigkeit. Das Verfahren erfordert als kognitive Teilleistungen die Unterscheidung verschiedener Farben und Töne, das begriffliche Fixieren der relevanten Merkmale von Reizkonfiguration und Bedienungselementen sowie der Zuordnungsregeln und das Auswählen der relevanten Reaktion nach den per Instruktion vereinbarten und/oder im Testverlauf erlernten Zuordnungsregeln. Das Belastende beim DT liegt im fortlaufenden, möglichst anhaltend schnellen und unterschiedlichen Reagieren auf schnell wechselnde Reize.

Durchführung

Dem Probanden werden Farbreize und akustische Signale vorgegeben. Die Reaktion erfolgt durch Betätigung der korrespondierenden Tasten auf der Probandentastatur. Die Reizdarbietung erfolgt auf drei verschiedene Arten: (1) im Modus Adaptiv, in dem sich die Vorgabegeschwindigkeit an das Leistungsniveau des Probanden anpasst, (2) im Modus Aktion mit freie Bearbeitungszeit und (3) im Modus Reaktion mit fester Bearbeitungszeit. Die Verwendung von Kopfhörern garantiert eine ungestörte Reizdarbietung.

Testformen

S1 (Adaptiv kurz), S2 (Adaptiv), S3 bis S6 sind Formen, die sich entweder in ihrem Reaktionsmodus, ihrer Dauer oder in ihrem Reizmaterial unterscheiden.

Auswertung

Je nach Reiz-Reaktionsmodus werden die Variablen Median der Reaktionszeit, Anzahl der Richtigen (zeitgerecht, verspätet), Anzahl der Falschen, Anzahl der ausgelassenen Reaktionen sowie Anzahl der Reize ausgewertet.

Zuverlässigkeit

Die Inneren Konsistenzen für die Hauptvariablen liegen in allen Testformen zwischen r=0,98 und r=0,99.

Gültigkeit

Eine Extremgruppenvalidierung von Karner (2000) zeigte signifikante Unterschiede zwischen alkoholauffälligen Kraftfahrern und der Normgruppe im Determinationstest. Die Testergebnisse der alkoholauffälligen Kraftfahrer waren signifikant schlechter als die der Normpopulation. In einer Studie von Neuwirth & Dorfer (2000) konnte gezeigt werden, dass der Determinationstest zwischen allen untersuchten Zuweisungsgruppen einer verkehrspsychologischen Untersuchung (psychiatrische und neurologische Klienten bzw. Klienten nach Alkoholabusus) und der Normgruppe trennt. Eine Studie (Karner & Neuwirth, 2000) zeigte signifikante Korrelationen zwischen dem Ergebnis im DT und einer Fahrprobe. Die konvergente Validität des Verfahrens konnte von Karner & Biehl (2000) anhand der Korrelation mit dem konstruktnahen Verfahren RST3 nachgewiesen werden. Weitere Studien im Bereich der Verkehrspsychologie bestätigen die Gültigkeit des Verfahrens.

Normen

Für die Testformen S1–S6 existieren repräsentativen Normen in der Größe von N=102 bis N=1179, die teilweise auch getrennt nach Alter, Geschlecht und Bildungsgrad vorliegen. Zusätzlich stehen für diese Formen auch manche der folgenden Spezialnormen zur Verfügung: Normen verkehrsauffälliger Personen, Normen von Schlaganfallpatienten, Normen deutscher Berufskraftfahrer.

Durchführungsdauer

Ca. 6–15 Minuten (inkl. Instruktions- und Übungsphase).

Notwendige Komponenten

Basissoftware, Lizenzdongle, Probandentastatur Se, Fußtasten, Kopfhörer