ALS

ALS

Anwendung

Erfassung der Konzentrationsleistung, psychischen Sättigung und Ermüdbarkeit bei geistiger Tempoarbeit (fortlaufende Additionsaufgaben wie im Pauli-Test, aber auch schwierigere Testformen).

Hauptanwendungsbereiche: Personalpsychologie, Klinische & Gesundheitspsychologie

Theoretischer Hintergrund

Bei der Arbeitsleistungsserie, einer Weiterentwicklung des Kraepelinschen Arbeitsversuchs und des Pauli-Tests, wird die Methode fortlaufenden Addierens verwendet, um den Verlauf der Arbeitsleistung eines Probanden zu ermitteln: Er hat die Aufgabe, über einen längeren Zeitraum jeweils zwei einstellige Zahlen möglichst rasch und fehlerfrei zu addieren. Der Test ist in Zeitabschnitte (Teilzeiten) unterteilt, sodass ein Leistungsverlauf ermittelt werden kann. Es können auch Modifikationen des Tests appliziert werden. Sie ergeben sich durch Rechenaufgaben unterschiedlicher Schwierigkeit und die Einbeziehung einer zusätzlichen Kurzzeitgedächtnisanforderung. Dadurch werden Aspekte der fluiden Intelligenz des Probanden erfassbar.

Durchführung

Bei diesem Verfahren ist die Aufgabe des Probanden, in einer vorgegebenen Zeit möglichst viele Additionen bzw. Subtraktionen zweier Zahlen, die übereinander auf dem Bildschirm dargeboten werden, vorzunehmen. Die Ergebnisse der Rechnungen sind vom Probanden über die Probandentastatur einzugeben. Bei Aufgaben mit Kurzzeitgedächtnisanforderung wird die untere Ziffer nach jeder Eingabe eines Resultats nach oben gesetzt und dort verdeckt. Der Proband muss sich daher stets vor der Eingabe einer Lösung die untere Ziffer merken, um die nachfolgende Aufgabe lösen zu können.

Testformen

Es stehen 3 Testformen zur Verfügung, wobei der Zahlenraum der Lösungen immer von 1 bis 17 reicht.

Auswertung

Bearbeitete als Maß für die Arbeitsgeschwindigkeit, Anstieg der Bearbeiteten als Maß für den Leistungsanstieg oder Abfall des Probanden, Fehlerprozent und Fehler als Maße für die Genauigkeit der Arbeit des Probanden sowie die Anzahl der Korrekturen. Die zu Diagrammen zusammengefassten Teilzeitergebnisse geben Auskunft über den Leistungsverlauf.

Zuverlässigkeit

Eigene Untersuchungen zeigen bei verschiedenen Stichproben für die beiden Testvariablen Bearbeitete und Fehler Split-Half-Reliabilitäten zwischen r=0,91 und r=0,99. Sie stimmen weitgehend mit den Angaben für die Papier-Bleistift-Form überein: Dort wurden für die Variablen Bearbeitete durchgängig Retest- und Split-Half-Reliabilitäten von über rtt=0,95, für Fehler und Korrekturen zwischen rtt=0,68 und rtt=0,88 gefunden.

Gültigkeit

Das Messprinzip der Arbeitsleistungsserie wird in der Literatur als anhaltende Konzentration bei geistiger Tempoarbeit umschrieben. Hierzu zählen auch Persönlichkeitsmerkmale wie „Festigkeit“ gegen Ablenkungen und Störungen, Interferenzen, Motiviertheit und Willenseinsatz sowie die Fähigkeit, die Aufmerksamkeit für eine bestimmte Aufgabe aufrechtzuerhalten.

Normen

Für die Form S1 existieren neben einer Normstichprobe (N=242) noch diverse Spezialnormen (Stellenbewerber, Arbeitssuchende, etc.) Für die Form S2 stehen neben einer österreichischen Normstichprobe (N=280) die Normen von Stellenbewerbern (N=105), Arbeitssuchenden (N=103) und schwedischen Erwachsenen (N=199) und für die Form S7 repräsentative Normen von N=280 Probanden sowie eine Stichprobe von N=2907 Arbeitern zur Verfügung.

Durchführungsdauer

Ca. 15–25 Minuten (inkl. Instruktions- und Übungsphase).

Notwendige Komponenten

Basissoftware, Lizenzdongle